Sommer im Zoologischen Garten Duisburg

Es ist ein entspannter Besuch, da auf Grund der Corona-Schutzverordnung nur eine limitierte Anzahl Besucher:innen im Rahmen des gebuchten Zeitfensters Einlass erhalten. Geschlossen sind das Delphinarium und das Koala-Haus. Doch es gibt genug zu sehen. Die Tiere sind alle gut drauf, vielleicht weil es morgens geregnet hat und die Temperatur heute bei gemäßigten 20 Grad Celsius liegt.

Die Herde Rentiere, die ich bislang nur dösend unter den Bäumen gesehen hatte, galoppiert durch das weitläufige Gehege, allen voran ein übermütiges Jungtier.

Rentier - Full Speed
Full Speed – Rentier

Die Kalifornischen Seelöwen verhalten sich wie Urlauber, sie liegen im Wasser, räkeln sich oder treiben dösend auf der Wasseroberfläche.

Der Tasmanische Beutelteufel ist etwas ganz Besonderes – es ist der größte noch lebende Raubbeutler. Er kommt nur auf der australischen Insel Tasmanien vor und in Deutschland nur im Duisburger Zoo. Mindestens zwei Tiere leben hier. Ich sehe sie zum ersten Mal in Aktion. Vor Aufregung haben die beiden ganz rote Ohren und sobald sie auf ihrem Rundkurs aufeinandertreffen, streiten sie.

Bennett-Kängurus gehören ebenfalls zu den Beuteltieren, sind aber unaufgeregter als die Beutelteufel. Ganz entspannt werden ein paar Blümchen verspeist.

Ebenfalls tiefenentspannt scheint das Kirk-Dikdik zu sein. Normalerweise sind Dikdiks extrem schreckhaft und halten sich eher versteckt im Gebüsch auf, doch dieses knabbert in aller Ruhe vereinzelte ausgesuchte Grashalme ab. Mit einer Größe von 35-45 cm zählen sie zu den kleinsten Antilopen Afrikas. Ich hocke allein vor dem Gehege und fotografiere durch den Maschendraht. Das geht erstaunlich gut.

Auf der Lemureninsel sind die Schwarz-Weißen Varis außerordentllich lebhaft. Sie drehen Purzelbäume an den Kletterseilen und unterhalten sich lautstark. Die ebenfalls auf der Insel lebenden Kattas dürfen – wohl coronabedingt – nicht während der Besucheröffnungszeiten ins Freiland.

Schwarz-Weißer Vari
Schwarz-Weißer Vari

Ein Flachlandgorilla hat es sich im Außengehege gemütlich gemacht. Er rupft Gras aus und scheint den Geruch und den Geschmack zu genießen. Durch die Zerstörung ihres Lebensraumes (Waldgebiete), Wilderei und Bürgerkriege zählen Gorillas zu den bedrohtesten Tierarten der Welt.

Flachlandgorilla
Flachlandgorilla

Was ist sonst noch interessant? Das Watussi-Rind ist damit beschäftigt, nasse Blätter mit der Zunge zu angeln. Die beiden Fossas hängen ab, der Gänsegeier pflegt sein Gefieder, während die Perlhühner durch’s grüne Gras streifen; der europäische Luchs läuft aufgeregt durch’s Gehege während im angrenzenden Terrain die Wildkatze nach vertilgter Mahlzeit durch’s dichte Gras läuft. Der Tintenfisch sortiert seine Arme vor meiner Nase, ein Zebra streckt seine Zunge raus während die Zebramangusten auf ihren Heuschrecken-Snack warten.