Devons wilde Küste

Unser Ziel heißt Lynton. Wo das ist? In Großbritannien. An der Nordküste der Grafschaft Devon. Selbst auf dem Luftweg wird der Weg dorthin zur Tagesreise: Mit dem Flugzeug nach Birmingham (oder London), dann mit dem Zug (oder Bus) in gut drei Stunden nach Exeter, weiter nach Barnstaple und zum Schluss mit dem Bus nach Lynton. Über den Fahrpreis der CrossCountry Bahn von 109 Pfund (one way) staunen wir nicht schlecht, aber da es gerade von Düsseldorf keine Direktflüge nach Exeter gibt, ist es immer noch die preisgünstige Variante. Auf der Hinreise bleiben wir eine Nacht in Exeter.

Exeter Hafen
Exeter Hafen

Exeter – die Hauptstadt Devons

Exeter ist ein von Student:innen geprägtes Städtchen (J.K. Rowling studierte hier Französisch) und zählt laut Wikipedia zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität Großbritanniens. Sehenswert sind vor allem die Kathedrale und das wiederbelebte und neu gestaltete Hafenviertel. Am alten Exe-Kanal, wo einst landwirtschaftliche Produkte und Wolle verschifft wurden, sind die ehemaligen Storehouses in Souvenirläden und Restaurants konvertiert worden; im ehemaligen Brauereigebäude hat sich ein Outdoor-Sport-Ausbildungszentrum niedergelassen. Wir verspeisen unser Mittagspicknick auf einer Bank mit Blick auf den Fluss und genießen die Sonne.

Exe-Kanal

Dann schlendern wir am Kanal der Exe entlang, verweilen an einer Staustufe mit Fischtreppe, regem Möwenbetrieb und stolzen Schwänen. Wir queren den Kanal über die alte Hängebrücke aus dem Jahr 1925 und laufen zum Hotel. Ein entspannter einstündiger Rundgang.

Auf dem Weg zum Hotel machen noch einen Abstecher zur mittelalterlichen Bogenbrücke über den Exe. Diese Brücke wurde 1214 fertiggestellt und ist damit die älteste erhaltene Brücke dieser Größe in England. Von der breiten, sumpfigen Flussaue, über die sie einst die Kaufleute trockenen Fußes führte, ist heute nichts mehr zu sehen; der Fluss wurde verlegt.

Mittelalterliche Exe-Brücke

Die Kathedrale von Exeter

Die Kathedrale ist der Hammer, eine Konstruktion der Superlative: Mit dem Bau wurde bereits 1114 begonnen. Die beiden Türme sowie der untere Teil der Mauern des Kirchenschiffes stammen noch aus dieser ersten Phase. Um 1270 und 1350 wurden wesentliche Erneuerungsarbeiten vorgenommen. Bei den verheerenden Baedecker-Angriffen im Zweiten Weltkrieg wurde auch die Kathedrale, neben anderen historischen Gebäuden, teilweise zerstört. Von außen sieht sie gar nicht so mächtig aus,

Exeter Kathedrale

das Ausmaß erfassen wir erst, als wir eintreten. Die Decke der Kathedrale ist etwa 96 Meter lang; damit ist sie die längste unterbrechungsfreie mittelalterliche Steingewölbedecke in der Welt! Die runden Steine der Decke, genannt bosses, dienen als Schlüsselsteine; sie halten die Deckenelemente zusammen. Es gibt mehr als 400 dieser Schlüsselsteine. Diese sind mit unterschiedlichsten gotischen Motiven verziert, darunter Pflanzen, Tiere, Köpfe, Figuren. Die Orgel steht frei, mitten im Kirchenschiff. An einer Seitenwand sind nochmals 11 Meter hohe Orgelpfeifen angebracht. Gewaltig. Neben vielen kleinen Kapellen und Nischen sind die Wände beinahe gepflastert mit historischen Grabplatten. Besonders in seinen Bann zieht mich ein kleines Figürchen aus dem 3-D-Drucker. Es ist die Nachbildung einer Wachsfigur, die als Grabbeigabe gefunden wurde. Das Grab wurde erst im letzten Jahrhundert entdeckt; nur deshalb hat sich das Wachsfigürchen erhalten. Es ist das einzige seiner Art – weltweit! Man nimmt an, dass es üblich war, einem Verstorbenen mit hohem Ansehen solche kleinen Figuren mit ins Grab zu geben. Vor der Kathedrale steht die Statue von Richard Hooker, einem anglikanischen Theologen aus dem 16. Jahrhundert. Der Eintritt in die Kirche kostet 7,50 Pfund – sie sind jeden Cent wert.

Wir übernachten im Hotel Zum Weißen Hirsch, dem White Hart Hotel. Als ehemalige Postkutschenstation ist es zentral gelegen, fünf Fußminuten zum Kai, zur Kathedrale, zur High Street. Das Zimmer ist für englische Verhältnisse groß mit einem schmalen Bett (150 cm) und nur einer Decke, aber diese ist groß genug. Die Matratze ist der Hit. Ehrlich. Die Dame an der Rezeption erklärt mir stolz, dass es eine Beaumont Matratze sei, die mit einem Wolle-Seide-Mix gefüllt ist. Der Preis für ein Doppelzimmer liegt bei moderaten 70 Pfund inklusive englischem Frühstück mit allem.

White Hart Hotel

Exeter St. Davids – der Hauptbahnhof

Der Hauptbahnhof ist Exeter St. Davids (im Gegensatz zu Exeter Central). Ein sehenswerter Bahnhof mit seinen historischen Wandverkleidungen und seinen überdachten Bahnsteigen. Hier treffen sich die Eisenbahnlinien nach London, Bristol, Birmingham und Plymouth. Es gibt sogar einen durchgehenden Zug nach Edinburgh und Aberdeen.

Wir nehmen den Zug nach Barnstaple am Taw River. Hier ist heute Endstation der Bahnlinie (einst hatte die Stadt vier Bahnhöfe). Wir müssen umsteigen in den Linienbus, der uns die 27 Kilometer über die A39 bis nach Lynton bringt. Die Straßen sind schmal, rechts und links stehen zum Teil hohe Hecken, die uns die meiste Zeit die Sicht auf die leicht hügelige Landschaft versperren.

Landschaft bei Lynton
Landschaft bei Lynton

Lynton

Lynton ist ein kleiner Ort entlang der Steilküste und lebt im Wesentlichen vom Tourismus. Die Parish Church St. Mary ist weithin sichtbar direkt an den steilen Klippen. Von ihrem Friedhof haben wir einen schönen Ausblick auf den Bristolkanal und die Küste. Der Kirchturm wurde im 13. Jahrhundert gebaut, aber das mehrfach um- und ausgebaute Kirchenschiff ist von 1741.

Unsere Unterkunft, das North Cliff Hotel thront auf der Klippe, 150 Meter über dem Meeresspiegel. Idyllisch und ruhig liegt es direkt am Coast Path; durch den Hanggarten erreichen wir direkt die Kopfstation der einzigartigen Wasserballast-Bahn.

Lynton and Lynmouth Cliff Railway

Lynton liegt, wie erwähnt, auf der Klippe, Lynmouth liegt 150 Meter tiefer am Ufer des West- und des East Lyn. Zur schnellen Verbindung führen heute eine Straße und ein sehr steiler Fußweg hinab. Wer, wie wir, nicht motorisiert ist, nimmt die Wasserballast-Bahn, eine Art mit Wasser betriebene Standseilbahn.

Wasserballast-Bahn, Lynton - Lynmouth
Wasserballast-Bahn, Lynton – Lynmouth

Die unwegsame Steilküste war im 19. Jahrhundert ein Haupthindernis für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region. Kohle, Kalk, Lebensmittel und andere Güter kamen auf dem Seeweg und mussten dann mühsam mit Packpferden den Berg hinauf getragen werden. Aufgrund der steilen Wege hatten die schwer bepackten Tiere ein kurzes Arbeitsleben. Für die seit etwa 1820 anreisenden Touristen wurde eine angenehmere Transportmöglichkeit gesucht. Baron Marks of Woolwich entwarf die Wasserballast-Bahn; der Verleger Sir George Newnes finanzierte sie im Wesentlichen. Die Bauarbeiten begannen 1887. Nach drei Jahren war die Bahn fertig und ist seitdem in Betrieb! Für Lastentransport kann der Aufbau eines Wagens entfernt werden. Sogar die ersten Autos wurden auf diese Weise den Berg hinauf geschafft. Heute steht die Bahn unter Denkmalschutz und ist als Lynton and Lynmouth Cliff Railway bekannt. Fahrten sind von 10 bis 18 Uhr möglich. Eine Fahrt dauert knapp drei Minuten.

Zur Technik: Die beiden Wagen der Bahn sind durch ein umlaufendes Seil miteinander verbunden. Dieses läuft an jedem Ende über eine Umlenkrolle (1,7 m Durchmesser). Durch eine Rohrleitung von 130 mm Durchmesser wird Wasser vom mehr als eineinhalb Kilometer entfernten West Lyn River in den Tank unter dem Fußboden des oberen Wagens geleitet. Beide Wagen haben einen Tank von 3,2 Kubikmetern Fassungsvermögen. Danach wird so lange Wasser aus dem unteren Wagen abgelassen, bis der obere Wagen schwerer ist und nach unten zu rollen beginnt. Auf jedem Wagen fährt ein Bremser mit und reguliert die Geschwindigkeit.  Die Strecke ist 263 Meter lang und überwindet einen Höhenunterschied von 150 Metern. 40 Passagiere können je Wagen transportiert werden. Nachhaltige, ressourcen-schonende Mobilitätstechnik aus dem 19. Jahrhundert.

Lynmouth lebt ebenfalls vom Tourismus. Neben ein paar Souvenirläden, die neben Andenken auch Postkarten und Fudge verkaufen, gibt’s etliche Restaurants die sich zu beiden Seiten des Lyn etabliert haben. Im kleinen Hafen liegen einige Fischer- und Freizeitboote. Der Hafen ist von der Tide abhängig, mal liegen die Boote auf dem Trockenen mal haben sie die obligatorische handbreit Wasser unter’m Kiel.

Wanderung nach Watersmeet

Eine schöne Wanderung führt am East Lyn River entlang zum Cafe/Restaurant Watersmeet. Der Fluss ist zunächst kanalisiert, doch als der Wald beginnt, sind auch die Mauern verschwunden. Dicke Gesteinsbrocken liegen im Wasser, umgestürzte Bäume säumen das Ufer. Ein schöner Weg, maximal zwei Personen können nebeneinander gehen. An manchen Stellen ist der Fluss zugänglich und bietet gute Beobachtungsmöglichkeiten für Wasservögel wie Bachstelze und Wasseramsel. Otter leben auch hier, aber gesehen haben wir keinen.

Über mehrere Brücken geht es insgesamt mal rechts mal links des Flüsschens bis sich nach etwa drei Kilometern der Wald lichtet. Eine große grüne Wiese tut sich auf, dahinter steht ein schönes altes Haus. Watersmeet. Ursprünglich war es eine Fischerhütte; seit 1901 ist es ein Tea-Room. Das Gelände wird vom National Trust verwaltet und bewirtschaftet. An diesem idyllischen Plätzchen trifft der East Lyn auf den Hoar Oak Water. Es soll auch einen Wasserfall geben, aber den finden wir nicht.

Lynmouth, Watersmeet Cafe / Tea Room
Lynmouth, Watersmeet Cafe / Tea Room

Auf dem Coast Path nach Foreland

Lynmouth und Lynton liegen am Devon Coast Path. Ein traumhafter Weg führt von Lynton an der Küste entlang stetig bergauf Richtung Minehead. Dann sind sie plötzlich da: Eine ganze Herde brauner Ponys mit weißen Schnauzen. Exmoor-Ponys. Ich hatte völlig vergessen, dass wir uns am Rande des Exmoors befinden.

Exmoor Ponys
Exmoor Ponys

Ihre Kennzeichen sind unter anderem ein helles Maul und dunkle Beine. Diese weißen Mäuler werden als Mehlmaul bezeichnet. Das Exmoor-Pony lässt sich bis zu Wilhelm dem Eroberer (1086) zurückverfolgen. Ob es ein Überlebender der letzten Eiszeit ist? Das ist nicht belegt, wird jedoch diskutiert. Während des 2. Weltkriegs wurden die Tiere extrem stark dezimiert. Es überlebten nur sechs Hengste – ein genetisches Nadelöhr. Heute wird der Bestand auf etwa 800 Tiere geschätzt. Wir folgen der Herde bis zum Sender auf dem Butter Hill. Eines der Tiere nutzt die Gelegenheit und reibt sich genüsslich den Bauch und den Hals.

Wir setzen unseren Weg fort, den Hügel wieder runter, wir wollen den Pfad zum Leuchtturm „Foreland“ nehmen. Doch davor warnt ein Hinweisschild – der Weg sei schmal, steil und man solle auf Steinschlag achten. Wir sind geübte, trittsichere Wanderer und laufen ein Stück, aber das sieht wirklich gefährlich aus. Mehr als zwei Füße nebeneinander ist der Weg nicht breit und der geröllige Hang fällt beinahe senkrecht ab. Nein danke. Wir drehen um und laufen auf den grasbewachsenen Foreland Hügel hinauf. Den Leuchtturm sehen wir von oben nicht, aber die Aussicht ist ein Genuss. Wir machen einen letzten Versuch zum Leuchtturm zu gelangen: In unserer OS Karte ist auf der anderen Seite des Hügels ein weiterer Weg eingezeichnet. Als wir den Abzweig erreichen steht da tatsächlich ein Hinweisschild „zum Leuchtturm“. Der Weg ist breit und befestigt. Das Leuchtturmwärterhaus kann nämlich zur Übernachtung gemietet werden.

Leuchtturm Foreland
Leuchtturm Foreland

Um nicht denselben Weg zurückzugehen, verlassen wir die Küste und laufen nach Countisbury wo wir im Biergarten des „Blue Ball Inn“ eine ordentliche Stärkung zu uns nehmen. Über mehrere Wiesen führt ein guter Wanderweg den Hügel hinunter nach Watersmeet. Wir tauchen ein in einen wunderschönen, verwunschen wirkenden Eichenwald. Hier hängen sicher häufig die Wolken, die Stämme sind mit Moosen besetzt. Von Watersmeet laufen wir wieder den Hügel hinauf um direkt in Lynton anzukommen.

Spaziergang zum Valley of the Rocks

Vier Nächte bleiben wir in Lynton. Das ist wunderbar, denn ich liebe den frühen Morgen. So laufen wir fast jeden Morgen vor dem Frühstück auf dem befestigten Coast Path zum Valley of the Rocks. Diese Felsformationen gleichen mit ihrer starken Verwitterung einer Festung. Jeden Morgen ist die Lichtstimmung eine andere.

Doch was ist das? Eine Ziege. Sie liegt entspannt auf diesem exponierten Stein in der ersten Morgensonne und scheint zu wissen, dass wir dort nicht hinkommen – jedenfalls nicht ohne Seil.

Lynton, Ziege (feral goat)
Lynton, Ziege (feral goat)

Dann plötzlich ist da noch der Rest der Familie(n). Verwilderte Ziegen (feral goats) werden schon im Doomsday Buch erwähnt, aber im Valley of the Rocks gibt es sie wohl seit dem 19. Jahrhundert. Sie bleiben allerdings nicht nur in diesem Terrain, sondern wanden, je nach Nahrungsangebot, auch durchaus in die Orte. Sie fressen Blumen vom Gräbern und Vorgärten und trinken aus öffentlichen Toiletten. Entsprechend „gut“ sind die Ortsbewohner auf die Ziegen zu sprechen. Es wurde ein Zaun gezogen mit einem Tor für Wanderer, doch bei Ebbe laufen die schlauen Tiere einfach über den Strand. An der Straße auf der Landseite wurden Viehroste angebracht, doch die Ziegen haben gelernt darüber zu balancieren. So wird die Diskussion um die weitere Vermehrung und Verbreitung der Ziegen wohl weitergehen. Da sie nicht gejagt werden, sind sie recht entspannt, wir kommen ziemlich nah an sie heran. Die meisten liegen morgens noch entspannt auf ihrer Schlafwiese während andere schon zum Verteidigungstraining übergehen.

Ilfracombe

Wir haben unseren Standort um 30 Kilometer verlagert nach Ilfracombe. Die Kleinstadt wurde in viktorianischer Zeit (1837-1901) zu einem beliebten Ferien- und Badeort, obwohl die kleinen Strände nur durch einen Tunnel durch den Berg zu erreichen sind. Viele Häuser aus dieser Zeit prägen noch heute das Stadtbild; etliche der ehemaligen Hotels wurden in moderne Appartementhäuser umgewandelt. Architektonisch besonders augenfällig ist das Theater- und Konzerthaus: Die zwei überdimensionalen weißen Kegel wurden in Anlehnung an die einst in der Gegend ansässigen Kalköfen entworfen. Die Einwohner nennen das Gebäude auch scherzhaft „Madonnas Büstenhalter“, weil es von Weitem so aussieht wie einer, den die Sängerin mal auf der Bühne trug.

Auf dem Lantern Hill, über dem tideabhängigen Hafenbecken, thront die Sankt Nicholas Kapelle. Sie ist gleichzeitig der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm Großbritanniens. Gebaut um 1321 diente sie als Gotteshaus für die Fischer von Ilfracombe. Ab etwa dem 15. Jahrhundert wurde der Turm zum Leuchtturm. Vom Leuchtturmwärter John Davie wird berichtet, dass er von 1835 bis 1871 in diesem winzigen Häuschen mit seiner Frau und seinen 14 Kindern lebte.

Saint Nicholas Chapel, Ilfracombe
Saint Nicholas Chapel, Ilfracombe

Der tideabhängige Hafen gelangte 2012 in die Schlagzeilen: Der britische Bildhauer Damien Hirst ließ dort seine Skulptur „Verity“ („Wahrheit“) aufstellen. Es handelt sich um die Darstellung einer hochschwangeren, halbseitig gehäuteten Frau. In ihrer rechten Hand hält sie ein Schwert. Mit mehr als 20 Metern Höhe war sie für einige Zeit die höchste Statue Großbritanniens.

Unser B+B, die Avoncourt Lodge liegt direkt am Coast Path. Die Zimmer sind klein, aber die Inhaber sind ausgesprochen nett und zuvorkommend; es gibt einen wohnzimmerähnlichen liebevoll eingerichteten Aufenthaltsraum mit allerlei Pflanzen und Büchern aller Art, eine möblierte Terrasse und eine kleine Bar zum gemütlichen abendlichen Beisammensein. Wir fühlen uns sofort wie zu Hause. Am Spätnachmittag bekommen wir an unserem Zimmerfenster Besuch von einer Möwe, die offensichtlich starkes Interesse an meiner Banane hat.

Interessierte Möwe
Interessierte Möwe

Diese esse ich jedoch skrupellos selbst. Möwenfüttern wird – nicht nur in Ilfracombe – nicht gern gesehen.

Bitte keine Möwen füttern
Bitte keine Möwen füttern!

Küstenweg von Ilfracombe nach Woolacombe über Bull Point

Wo der Küstenpfad schon mal direkt an unserer Wohnstätte vorbeigeht, nutzen wir die Gelegenheit und wandern zum Bull Point, einem Leuchtturm kurz vor Woolacombe. Die Küste ist spektakulär und mit Worten kaum zu beschreiben.

Küstenweg von Ilfracombe nach Woolacombe
Küstenweg von Ilfracombe nach Woolacombe

Der Weg ist gut zu laufen. Unterwegs treffen wir neben ängstlichen Schafen auch frei weidende Kühe, die uns mit friedlicher Neugier begegnen. Als wir losmarschierten dachte ich: Wunderbar, einmal bergauf laufen und dann immer schön oben an der Steilküste entlang wandern mit grandioser Aussicht. Das mit der Aussicht hat funktioniert, doch hatte ich nicht mit den tiefen Taleinschnitten gerechnet. Der Pfad führt hinunter ans Meer und an der anderen Seite wieder hoch. Nicht ein Mal, nein, ständig. Runter, rauf, runter, rauf. Gefühlt kommen wir heute auf 1000 Höhenmeter, anstrengender als gedacht, aber einmalig schön. Da wir nicht denselben Weg zurücklaufen möchten, nehmen wir einfach den Linienbus von Woolacombe.

Von Ilfracombe fährt zwei Mal pro Woche die MS Oldenburg auf die Insel Lundy. Wir wollen jedoch nicht nur eine Tagestour machen, sondern bleiben vier Nächte auf dieser Insel. Das ist jedoch eine andere Geschichte: Lundy – Kleinod im Bristolkanal

Morte Point mit Blick auf Lundy am Horizont
Morte Point mit Blick auf Lundy am Horizont