Die Shetlandinseln

Die Shetlandinseln gehören zu Schottland und liegen auf halber Strecke zwischen dem schottischen Festland und Norwegen. Die gut 23000 Einwohner verteilen sich auf 16 Inseln; die größte davon ist Mainland. Die Gesamtfläche ist mit 1466 km² etwas kleiner als Gran Canaria.

Die Hauptinsel Mainland besticht vor allem durch ihre eisenzeitlichen Ausgrabungsstätten, Steilküsten und die pittoreske Hauptstadt Lerwick.

Lerwick

Historisches Mainland

Es gibt viele „alte Steine“ auf Mainland. Jarlshof ist gewiss die herausragendste Ausgrabungsstätte: Zu den ältesten Gebäuden gehört die Werkstatt eines Bronzeschmiedes; zu den jüngsten das Herrenhaus von Earl Robert Stewart. Daneben gibt es eisenzeitliche Wohnkomplexe und die Grundmauern einer Wikingersiedlung. Doch Jarlshof ist bei weitem nicht das einzige Relikt aus früherer Zeit. Es gibt unzählige eisenzeitliche Türme (Brochs) wie Mousa oder Culswick. Hinzu kommen weitere Zeugnisse der Eisenzeit wie Old Scatness, Ness of Burgi und Stanydale Temple. Am Weg finden wir Standing Stones, Norse Mills, das Croft House Museum, Scalloway Castle und bei Mavis Grind treffen wir auf Panzersperren aus dem II. Weltkrieg.

Sumburgh Head

besticht vor allem durch seinen historischen Leuchtturm – gebaut von der Familie Stevenson. An den Felswänden rund um den Leuchtturm brüten im wesentlichen Eissturmvögel, Basstölpel, Dreizehenmöwen, Grylteisten und Papageitaucher. Doch zunächst sieht es nicht so aus, als ob wir das alles sehen könnten – wir hatten unseren Plan ohne das Wetter gemacht. Bevor der Reisende Sumburgh erreicht muss er die Landebahn des internationalen Flughafens überqueren – auch eine Besonderheit auf den Shetland-Inseln.

Landschaft auf Mainland

Die Landschaft von Mainland ist spektakulär und lädt nicht nur zum Wandern ein. Schroffe, steile Felsen, tief ins Land einschneidende Felsspalten, frei aus dem Atlantik aufragende Felsnadeln und durch das raue Meer entstandene Höhlen und Torbögen lassen jeden Felsen anders aussehen. Auf den satt grünen Wiesen weiden Schafe; sie sind die ständigen Begleiter des Wanderers.

Hillswick

Das kleine Örtchen Hillswick ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Fototouren: Eshaness, Fethaland und Muckle Roe sind mit dem Auto schnell erreichbar. Im Ort gibt es einen Lebensmittelladen, eine Tankstelle, eine wunderbare öffentliche Toilette, eine Bushaltestelle, eine Kirche und ein empfehlenswertes Hotel, das St Magnus Bay Hotel.  Zur Einstimmung eignet sich der Rundweg um Hillswick Ness oder einfach nur der Sonnenuntergang am Strand.

Ness of Hillswick

Nach nur wenigen Metern wird die Küste steil und atemberaubend: tiefe Einschnitte (geos), Naturbögen und einzelne Felsen (stacks) im Meer. Am Schönsten sind die Drongs, die kurz nach dem kleinen Leuchtfeuer bei Bas Taing in Sicht kommen. Der 7,5 km lange Wanderweg ist mit 2,5-3,5 Stunden Gehzeit im Reiseführer angegeben – wir sind vier Stunden unterwegs – ohne Pause. Aber wir fotografieren ständig. Es geht gar nicht anders.

Eshaness

Ausgangpunkt für eine kurze oder lange Wanderung in Eshaness ist der Parkplatz am Leuchtturm South Head of Caldersgeo. Dieser Leuchtturm ist der letzte der von einem Steveneson (David Alan) gebaut wurde. Als wir aus dem Auto steigen wollen, sind gerade zwei Busladungen Kreuzfahrtouristen angekommen. Das sitzen wir einfach aus – die sind nach 15 Minuten wieder weg. Mit dem Fotografieren müssen wir uns dennoch beeilen: Eine dicke, schwarze schwer beladene Wolke schiebt sich vor die Linse. Als die Schafe die Flucht ergreifen um Unterschlupf zu suchen, spurten auch wir zurück zum Auto. Wir lassen die Wolke abregnen und haben danach bestes Licht. Die Einschnitte in diese Küste sind unglaublich: Sie gehen tief ins Land hinein und genauso tief hinab. Das Meer ist wild und aufgewühlt, Schaumflocken fliegen schneeflockengleich über die Wiesen. Manche Küstenabschnitte sehen aus wie Steinbrüche – hier arbeitet Mutter Natur heftigst. Der 14 Kilometer lange Rundweg ist gut und leicht zu laufen, meist über angenehm weiche Rasenwege und ein kurzes Stück Straße. Auf Grund der zahlreichen Fotomotive und des kleinen Heimatmuseums in Tangwick sind wir den ganzen Tag unterwegs.

Fethaland

Am Ende der A 970 liegt Isbister – kein Ort sondern ein Gehöft und ein Friedhof. Hier ist der Ausgangspunkt für eine Wanderung nach Fethaland. Einst gehörten die Buchten von Wester Wick und Easter Wick zu den geschäftigsten Häfen der Shetlandinseln. Von diesen geschützten Buchten fuhren die Männer in offenen Holzruderbooten (sixareens) hinaus auf’s offene Meer zum Fischen (haaffishing). Heute sind nur noch die Ruinen der Schutzhäuser zu sehen. Am Point of Fethaland steht ein Leuchtfeuer und wer Sturmvögel fotografieren möchte, ist hier ebenfalls richtig.

Muckle Roe

Muckle Roe ist eigentlich eine Insel, aber sie ist über eine kurze Brücke mit Mainland verbunden. Landschaftlich wunderschön ist der wenige Kilometer lange Fußweg entlang der Küste zum Leuchtturm. Die Landschaft besteht aus steilen Klippen, Moor und Heide.

Unst

Von Unst ist der nördlichste Punkt der Britischen Inseln sichtbar. Um diesen Punkt zu sehen, muss man jedoch zu Fuß gehen oder mit dem Boot fahren. Die Klippen sind voll besetzt mit brütenden Seevögeln vor allem Basstölpel und Eissturmvögel. Auch auf Unst finden wir Relikte aus früheren Zeiten: Brochs, Wikingersiedlungen und Menhire.

Fetlar

Fetlar liegt etwas ab vom Schuss, ist aber dennoch gut mit der Fähre erreichbar. Es ist eine beschauliche Insel mit 63 Einwohnern. Es gibt einen Laden, ein Cafe, ein B+B, ein Infocenter, einen Steinkreis, ein verlassenes Herrenhaus, interessierte Kühe, herrlichen Sandstrand, Steilküste, Moor und einen Steinkreis (Hjaltadans, Fidler’s Crus).

Fair Isle

Fair Isle liegt zwischen Orkney und Mainland/Shetalnd. Dazu finden Sie einen kurzen Reisebericht: Fair Isle

Schafe

Für Fotografen gibt es ein großes Problem aus den Shetlandinseln: Es ist schwer Fotos ohne Schafe zu machen. Sie sind einfach überall! Mal grasen sie in großen Gruppen, mal nur eine Mutter mit ein bis zwei Jungtieren. Dabei gibt es zahllose Rassen: mit dicken Beinen, mit dünnen Beinen, mit schwarzem Kopf, mit Hasenohren, mit gebogenen Hörnern, mit geraden Hörnern …

Shetlandponys

Shetland ist für seine Ponys bekannt. Die Tiere weiden zum Teil frei auf den Weiden und sind überaus neugierig.

Rinder

Nicht nur die Ponys sind neugierig – auch die Rinder sind hochgradig interessiert an Besuchern.

Kleinigkeiten am Wegrand

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